Ein guter Sprechertext ist wie ein gut gebautes Haus: Wenn das Fundament wackelt, kann selbst der beste Werbesprecher nichts mehr retten. Viele Unternehmen investieren in Studio, Musik und Grafik – aber der Text fürs Voice Over entsteht „irgendwie nebenbei“. Genau da geht viel Wirkung verloren.
In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, welche typischen Fehler in Sprechertexten ich in über 30 Jahren im Studio immer wieder sehe – und wie Sie es besser machen.
Warum ein guter Sprechertext (das Script) für Ihr Voice Over entscheidend ist
Radiowerbung, Online-Spots, Imagefilme oder E-Learning haben alle dasselbe Problem:
Die Aufmerksamkeit der Zuhörer ist begrenzt – und sie schalten schneller ab, als Sie vielleicht denken.
Wenn der Text für den Werbespot zu lang, zu kompliziert oder ohne klare Botschaft ist, hilft auch die beste Stimme nicht mehr. Ein sauber geschriebener Voice-Over-Text:
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macht die Botschaft verständlich
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bleibt im Gedächtnis
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spart Studiozeit und damit Geld
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wirkt professionell und vertrauenswürdig
Wenn Sie zusätzlich wissen möchten, welche Investition auf Sie zukommt, finden Sie auf meiner Seite „Die Preise: Das kostet Ihr Voice Over„ einen Überblick über die Konditionen.
Fehler Nr. 1: Viel zu langer Sprechertext für zu kurze Sendezeit
Ein Klassiker: „Wir haben einen 30-Sekunden-Spot – hier ist der Text.“ Und beim Probelauf stellt sich heraus: Das Ding ist eher bei 55 Sekunden.
Als Faustregel gilt:
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15 Sekunden Spot → ca. 35–40 Wörter
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30 Sekunden Spot → ca. 70–80 Wörter
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60 Sekunden Spot → ca. 140–150 Wörter
Natürlich hängt das vom gewünschten Tempo ab – aber wenn Sie deutlich drüber liegen, wird der Sprechertext gehetzt und unnatürlich.
So machen Sie es besser
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Kürzen Sie gnadenlos: Was ist wirklich wichtig?
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Lassen Sie Füllwörter und Wiederholungen weg.
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Lesen Sie den Werbetext fürs Radio laut mit Stoppuhr.
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Planen Sie Raum für Pausen ein – die sind Teil der Wirkung.
- Verlassen Sie sich nie auf die KI-Stimme, die Sie unter Ihr Video gelegt haben. Bei einem Layout-Video wirkt eine KI-Stimme oft unnatürlich schnell und gleichförmig – so, wie kein Mensch jemals sprechen würde. Das Ergebnis: Die geplante Länge täuscht, Timing und Pausen stimmen im späteren echten Spot nicht mehr, und Sie erleben beim Profisprecher die böse Überraschung, dass der Text in realistischer Sprechgeschwindigkeit schlicht zu lang ist.
Fehler Nr. 2: Geschriebene Sprache statt gesprochener Sprache

Viele Texte klingen, als kämen sie direkt aus einer Broschüre oder einem Geschäftsbericht. Auf Papier wirkt das vielleicht „seriös“, im Ohr klingt es hölzern.
Typisch sind:
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endlos verschachtelte Sätze
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Nominalstil („zur Verbesserung der Effizienz unserer Dienstleistungen…“)
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Behördensprache, Fachjargon, Anglizismen ohne Not
Gute Werbetexte arbeiten mit kurzen, klaren Sätzen und verständlicher Sprache.
So machen Sie es besser:
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Schreiben Sie so, wie Menschen wirklich sprechen.
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Lieber zwei kurze Sätze als einen Monster-Satz.
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Streichen Sie Fremdwörter, wo immer es geht.
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Test: Können Sie den Satz entspannt in einem Atemzug sprechen?
Fehler Nr. 3: Keine klare Botschaft – alles ist wichtig
Viele Kunden versuchen, in einem einzigen Voice-Over-Text alles unterzubringen:
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komplette Firmenhistorie
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alle Produkte
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alle Vorteile
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drei Telefonnummern und zwei URLs
Ergebnis: Es bleibt nichts hängen.
So machen Sie es besser:
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Legen Sie eine Hauptbotschaft fest.
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Maximal ein Ziel pro Spot: informieren, Interesse wecken oder direkte Aktion.
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Fragen Sie sich: „Wenn der Zuhörer nur einen Satz behält – welcher soll das sein?“
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Bauen Sie Text und Dramaturgie um genau diese Botschaft.
Fehler Nr. 4: Zahlen, Daten, Fachchinesisch – viel zu viel Input
Zuhörer lesen Ihren Text nicht – sie hören ihn nebenbei: im Auto, beim Kochen, am Handy. Ein Sprechertext mit zu vielen technischen Details, Modellbezeichnungen und Fachbegriffen rauscht einfach durch.
So machen Sie es besser:
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Technische Infos auf das Nötigste reduzieren.
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Lieber Bilder im Kopf erzeugen als Datenkolonnen.
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Zahlen nur dort, wo sie wirklich Eindruck machen („über 10.000 zufriedene Kunden“ statt „10.327 Kunden seit 2019“).
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Komplexe Begriffe erklären oder ganz streichen.
Fehler Nr. 5: Kein roter Faden und keine Dramaturgie
Ein guter Text für einen Werbespot folgt einer klaren Struktur. Ohne roten Faden wirkt der Spot wie ein zusammengewürfelter Infoblock.

Bewährt hat sich zum Beispiel:
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Einstieg – Aufmerksamkeit wecken
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Problem – „Das kennen Sie doch auch…“
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Lösung – Ihr Produkt / Ihre Dienstleistung
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Nutzen – Was hat der Kunde konkret davon?
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Call-to-Action – Was soll als Nächstes passieren?
So machen Sie es besser:
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Schreiben Sie Ihren Spot erst als Mini-Geschichte.
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Kürzen Sie dann, bis nur noch das Wesentliche übrig ist.
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Achten Sie darauf, dass die Marke und der Nutzen am Ende nochmals klar genannt werden – das letzte Wort hat große Wirkung.
Fehler Nr. 6: Falscher Tonfall im Text
Oft passt der Textstil nicht zur Zielgruppe oder zum Medium:
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„Sie“-Anrede im lockeren Social-Media-Spot, obwohl die Marke sonst duzt.
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Hochformelles Deutsch für eine junge Zielgruppe.
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Spaßige Radiowerbung mit stocksteifem Voice-Over-Text.
So machen Sie es besser:
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Definieren Sie klar: Wer hört den Spot?
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Passen Sie Sprache, Wortwahl und Satzlänge an diese Menschen an.
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Achten Sie auf Konsistenz mit Ihrer übrigen Kommunikation (Website, Social Media, Print).
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Wenn Sie sich fragen, warum es sich gerade bei wichtigen Projekten lohnt, auf eine echte Stimme zu setzen: Lesen Sie auch meinen Beitrag
„KI oder Mensch? Warum die KI-Stimme nicht mit einem Profisprecher vergleichbar ist„.
Fehler Nr. 7: Keine Regieanweisungen für den Sprecher
Ein guter Sprecher kann sehr viel interpretieren – aber er kann nicht in Ihren Kopf schauen. Viele Skripte bestehen nur aus purem Text, ohne Hinweise zu:
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Stimmung
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Tempo
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Betonung
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Pausen
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gewünschten Emotionen
So machen Sie es besser:
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Bauen Sie kurze Regieanweisungen ein, z. B.:
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(ruhig, vertrauenerweckend)
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(mit einem Lächeln)
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(betont: „jetzt“ und „nur bei uns“)
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Markieren Sie wichtige Wörter fett oder unterstrichen.
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Trennen Sie Sprechertext, Geräusche und Musik klar, z. B.:
SFX: Tür öffnet sich
SPRECHER (warm, einladend): „Willkommen bei …“
Das macht die Produktion schneller und das Ergebnis stimmiger.
Fehler Nr. 8: Keine Luft zum Atmen – fehlende Pausen
Ein häufiger Denkfehler: „Wenn wir jede Sekunde mit Text füllen, ist der Spot besonders informativ.“
In Wahrheit gilt: Pausen sind Teil des Sprechertexts. Sie geben dem Gehör Zeit, Informationen zu verarbeiten, und setzen Akzente.
So machen Sie es besser:
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Arbeiten Sie mit Absätzen und Zeilenumbrüchen, statt alles in einen Block zu packen.
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Planen Sie bewusst kurze Pausen ein – z. B. nach einer Frage oder einem starken Claim.
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Kürzen Sie Text, statt das Tempo unnatürlich hochzuschrauben.
Fehler Nr. 9: Text wird nicht in der realen Hörsituation getestet
Auf dem Bildschirm im Büro wirkt vieles anders als im Alltag. Was am Laptop noch gut verständlich ist, geht im Auto, im Supermarkt oder nebenbei am Smartphone schnell unter.
So machen Sie es besser:
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Lesen Sie Ihren Sprechertext laut ein – notfalls mit dem Handy.
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Hören Sie ihn dort, wo Ihre Zielgruppe ihn später hört (im Auto, unterwegs, am Handy-Lautsprecher).
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Fragen Sie 1–2 unbeteiligte Personen: „Was ist hängen geblieben?“ – das ist Ihre Realität.
Fehler Nr. 10: Der Sprecher wird viel zu spät eingebunden
Viele Unternehmen schreiben erst den Text, geben ihn intern durch fünf Korrekturschleifen – und am Ende soll der Werbesprecher „das schon irgendwie passend machen“.
Dabei könnte ein erfahrener professioneller Sprecher schon vor der Aufnahme helfen:
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Textlänge realistisch einschätzen
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Formulierungen für gesprochene Sprache optimieren
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Betonungen und Pausen vorschlagen
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auf Unklarheiten und Stolperstellen hinweisen
So machen Sie es besser:
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Binden Sie den Sprecher frühzeitig ein – gerade bei wichtigen Kampagnen.
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Fragen Sie offen nach Feedback zum Voice-Over-Text.
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Sehen Sie Ihren Sprecher nicht nur als „Stimme“, sondern als Berater fürs Hören.
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Wenn Sie möchten, können Sie Ihren Text direkt über meinen Kontaktbereich schicken – ich schaue ihn mir gerne an.
Wie ich Sie bei Ihrem Sprechertext unterstützen kann
Wenn Sie möchten, dass Ihr nächster Werbespot, Ihr Imagefilm oder Ihr E-Learning wirklich wirkt, helfe ich Ihnen gern:
-
Prüfung und Optimierung Ihres bestehenden Sprechertexts
-
ehrliches Feedback zu Textlänge, Verständlichkeit und Dramaturgie
-
professionelle Aufnahme des Voice Overs in Studioqualität in meinem Home-Studio
Einen ersten Eindruck von meiner Arbeit bekommen Sie auf der Startseite unter „Sprecher | Voice Over“ – dort finden Sie auch mein Demo-Video und Kundenstimmen.
Call-to-Action: Lassen Sie Ihren Sprechertext prüfen
Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Text sprechfertig ist, machen Sie es sich leicht:
Schicken Sie mir Ihren Sprechertext – ich gebe Ihnen ein ehrliches, professionelles Feedback und spreche ihn auf Wunsch anschließend ein.
👉 Hier geht’s zur Kontaktaufnahme:
über das Kontaktformular oder direkt per E-Mail / Telefon, wie dort angegeben.
Und wenn Sie vorab kalkulieren möchten, was Ihr Projekt kostet, nutzen Sie einfach meine Seite
„Die Preise: Das kostet Ihr Voice Over„ mit weiteren Infos.


